Mathe in der Mittelstufe - 12 Tipps für alle Schülerinnen und Schüler

Um die Prüfungen für BBR, MSA, Realschulabschluss, Mittlere Reife ohne Stress zu schaffen.

Die Mathematik ist in allen Schulstufen herausfordernd und nur selten ein Selbstläufer. Auch deshalb herausfordernd, weil einfache Tipps wie "lerne einfach mehr" oder "du muss dich mehr anstrengen" nicht funktionieren. Mathematik fügt sich nicht so selbstverständlich in Alltagszusammenhänge ein wie z.B. Geographie oder politische Bildung. Bei diesen Fächern geht es oft um Fragen und Inhalte, die sich auch in den Medien wiederfinden und über die man spricht. Ein Mathematik wird außerhalb des Unterrichts selten über Inhalte gesprochen.

Mathe nimmt also unter den Schulfächern eine gewisse Sonderrolle ein. Darüber kann viel philosophiert werden, doch ein Merkmal des Unterschieds ist klar: es geht bei Mathe nicht nur um Wissen, sondern auch um Können, das nur durch Übung zu erlangen ist. Das ist nur bei einem Teil der anderen Fächer so, z.B. bei Sprachen und Sport.

Aber auch die Mittelstufe ist ein besonderer Abschnitt in der Schulkarriere. Wobei sich der Unterricht in Sekundarschulen - mit dem primären Ziel eines mittleren Schulabschlusses - vom Unterricht in Gymnasien unterscheiden kann. Die Schüler-Klientel ist in z.B. Integrierten Sekundarschulen, Oberschulen, Realschulen oft breiter aufgestellt.

"Mathe in der Mittelstufe", besonders in der "Sek 1" von Sekundarschulen, ist also eine besondere Herausforderung für Schüler, Lehrer und Eltern.

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schlau.app im Unterricht, Gruppen mit unterschiedlichem Lernstand.

Dieser Artikel entstand durch Anregungen, zu Lernbedingungen, die ich auf einer Infoseite zur Mathe-App schlau.app erwähnt habe, doch etwas mehr zu schreiben. Im Folgenden sind mögliche Faktoren und Anregungen für mehr Erfolg in Mathe und ein sicheres Vorbereiten auf Prüfungen aufgeführt. Diese lassen sich in 5 Bereiche einteilen, was ja auch einprägesamer ist.

Die Liste folgt erstmal mit offensichtlicheren Kriterien und praktisch Umsetzbarem. Denn wenn ich mit "Gute Gedanken" anfange, liest niemand weiter.


Das Handy muss weg (außer beim Üben mit schlau.app)

Das sieht eigentlich jeder ein - doch meistens nur halb. Denn wenn eine Schülerin z.B. "Mathe lernen" für 15 Uhr und für eine halbe Stunde geplant hat, dann findet sie oft nichts dabei, bis 14.59 und genau ab 15.30 wieder ans Handy zu gehen für WhatsApp, TikTok & Co. Dann hat aber die eingeklemmte Mathestunde keine echte Chance. Mathe erfordert, auch wenn das extrem langweilig klingt, eine gewisse innere Sammlung. Du musst deinem Gehirn eine echte Chance geben, sich in den 30 Minuten mit Mathe zu beschäftigen. Auch die Minuten danach sind wichtig, denn, wenn pünktlich um 15.30 wieder die Medien voll da sind, was empfindet dann dein Gehirn? Richtig: es denkt "so wichtig war das mit der Mathe wohl auch nicht". Denn Gehirne sind schlau, sie wurden Millionen Jahre trainiert, und zwar auf das Überleben. Und was nur mal oberflächlich im Medienalltag untergebracht wird, kann nicht überlebenswichtig sein! Tipp: gib der Mathe eine echte Chance befreie dich vor, während und nach der Übezeit vom Handy (wie lange, das musst du selbst wissen). Während deiner Mathezeit ist das Handy am besten in einem anderen Raum aufgehoben.


Mathe braucht Raum

Raum ist metaphorisch gemeint, das heißt, es geht nicht nur um Platz, um einen freien Tisch. Sondern z.B. auch um Zeit. Aber wichtiger noch: um Interessen. Wenn dein Gehirn voll mit anderen Interessen ist - z.B. Ärger, z.B. Hunger, z.B. weil du verliebt bist - dann ist für Mathe gerade kein echter Raum da, oder? Dann passt es gerade nicht, kein Problem. Gib der Mathe dann Raum, wenn es wirklich geht. Dafür musst du allerdings sorgen! Wenn dir Mathe wichtig ist, dann räume ihr eine faire Chance ein. Und dazu musst du dich auch mal von etwas anderem frei machen.


Arbeitsplatz und Ambiente

Was den Raum betrifft, es geht auch um Qualität. Z.B. passt es nicht, wenn du nach dem Essen ein paar Teller mit Soße und Resten wegschiebst, um dein Matheheft auf den nicht abgewischten Tisch zu legen. Warum, ist das nicht eine Geschmacksfrage? Nein, es geht um Effizienz: wenn du Klassenarbeiten oder deinen Mathe-MSA schreibst, dann arbeitest du ja auch unter nüchternen Arbeitsbedingungen. Und deshalb solltest du das zu Hause ähnlich machen, dann funktioniert deine Vorbereitung besser, als wenn du bei Prüfungen erst wieder innerlich auf den Ernstfall umschalten musst. Aus demselben Grund ist es gut, die Mathearbeit nicht in Schlafklamotten oder halb angezogen zu machen. Tipp: definiere dir eine Arbeitsumgebung, in der du gern immer wieder arbeiten möchtest, z.B. freie Fläche, Schreibzeug, Lieblingsgetränk.


Zu müde, unmotiviert?

Müde oder unmotiviert zu sein, ist völlig normal. Jeder Profi, und das wirst du ja in Kürze, weiß damit umzugehen. Manchmal hilft es, sich zusammenzureißen, aber nicht immer. Manchmal hilft eine Dusche. Tipp: steigere dich nicht in die Unlust etc. rein. Nimm der vor, bei nächster Gelegenheit mit Power ans Matheüben ranzugehen.


Kontinuität, Arbeitsverhalten: beobachte dich selbst

Das ist ein ganz toller Trick, der keinerlei Antrengung kostet. Sei dein eigener Aufpasser, dein eigener Chef. Anspruch des Chefs ist es, dass kontinuierlich und gearbeitet wird, ohne Ablenkung. Beobachte dich selbst in Gedanken von oben: wie läuft es bei dir? Ist der Chef zufrieden? Ist hier jemand zu beaobachen, der auf ein Ziel hinarbeitet oder vertut er nur seine Zeit?


Arbeitsergebnisse in Profiqualität

Wenn du zu Hause oder auch in der Schule schriftlich Mathe machst, stell dir mal vor, dass du ein Produkt anfertigst, das du verkaufst. Wo die Qualität stimmen muss. Was kann alles zur Qualität gehören?

Zum Beispiel die Form: alles ist sauber geschrieben, bei mehrschrittigen Aufgaben alle Gleichheitszeichen schön untereinander. Du hast Zwischenergebnisse eingefügt, so wie du es in der Klassenarbeit machst, um Punkte zu sichern. Du hast, wenn es die Aufgabe verlangt hat, einen Lösungssatz hingeschrieben.

Zum Beispiel korrekte Ergebnisse: bei einigen Aufgaben kannst du eine Probe machen, also mache sie auch. Ist das Ergebnis ein Bruch, den du noch kürzen kannst?

Und die paar Kleinigkeiten wie Rundungsregeln, beim Rechnen mit Einheiten diese mitnehmen, Linien sauber mit Lineal, Achsenbeschriftungen deutlich.

Tipp: denke das als dein Business und liefere ein gutes Produkt ab. Auch für dich selbst, nicht nur, wenn du eine Arbeit abgeben musst.


Setze dir vernüftige Ziele

Das Zielesetzen will auch eingeübt sein, du wirst immer besser darin. Wenn du mehrere Aufgaben der gleichen Art machen willst, nimmer dir lieber weniger vor, aber plane etwas Zeit ein, um die Aufgaben sauber zu machen und nochmals durchzuchecken. Check am Ende: hast du dein Ziel erreicht? Nimmst du dir eher zuviel vor oder zuwenig? Der Trick: mit dem Zielesetzen wertest du deine Arbeit gegenüber dir selbst auf. Und du wächst besser mit deiner Arbeit.


Weg mit Glaubenssätzen wie "das ist mir zu schwer"!

Schüler sagen oft Sätze wie "das lerne ich nie" oder "Mathe war noch nie mein Ding". Das drückt meist nur aus, dass sie sich inhaltlich nicht mit den Mathethemen befasst haben. Oft deshalb, weil sie Versagensängste haben oder einmal durch einen Mathelehrer, der nicht genug auf sie einging, frustiert wurden. Mathefrust hält sich oft ein Leben lang. Mathe in der Mittelstufe muss aber kein Schrecken sein. Die Aufgaben, gerade bei BBR, MSA etc. sind so gemacht, dass jede Schülerin, die sich bemüht und sich auf ein regelmäßiges Arbeiten - z.B. wie hier beschrieben - eingelassen hat, mindestens die sichere 4 schafft, oder auch die 3.

Jedoch können Schülerinnen auf unterschiedliche Weise blockert sein: mal schlägt bei der Klassenarbeit die Angst zu und es geht gar nichts mehr. Mal ist der - mit der Zeit verfestigte - Frust so groß, dass der Schüler gar nicht ins richtige Mathelernen hineinkommt. Aus solchen Blockaden entstehen dann die Glaubenssätze. Mit dem Schwierigkeitsgrad von Aufgaben haben diese Sätze nichts zu tun. Tipp: wenn du dich blockiert fühlst: sprich mit Lehrern und anderen Erwachsenen darüber.

Wenn du dich nicht blockiert fühlst, aber meinst, Mathe ist ein zu schweres Fach, dann tu dir den Gefallen und probiere es mal mit: "Wenn ich es will, dann kann ich es". Halte dich an die vielen Tipps auf dieser Seite!


Sprache verwenden

Wenn du zu Hause Mathe machst oder auch im Unterricht: versuche, dich sprachlich auszudrücken. Spreche Sätze, die du vom Lehrer oder auch in YouTube Videos hörst. Du kannst mit ganz einfachen Sätzen anfangen wie "der Umfang von einem Quadrat ist vier Mal die Seitenlänge". Wichtig ist, dass du Begriffe wirklich benennst und nicht Satzteile von dir gibst, wie "4a". Lerne es, ganze Sätze zu formulieren. Der Trick dabei ist: je besser du das lernst, desto besser kannst du Inhalte von der Lehrerin oder von Videos verstehen.

Drücke dich auch sprachlich aus, wenn du von Mitschülern etwas erklärt bekommst oder selbst etwas erklärst. Das wirkt anfangs vielleicht komisch, aber es hilft dir, Mathe immer effektiver zu lernen.

Sprache hilft auch bei Aufgaben. Z.B. es geht um Dreiecke, ein Winkel ist gesucht. Gut, wenn du dir rein sprachlich eingeprägt hast: "die Winkelsumme im Dreieck ist 180 Grad." Oder, es geht im quadratische Ergänzung, da stehen ungewohnte Buchstaben und Zahlen und du bist verunsichert. Gut, wenn du dir den Satz eingeprägt hast: "ergänzt wird mit dem halben, quadrierten Koeffizienten von x". Dann stehst du drüber und dein ganzes Leben lang ist keine quadratische Gleichung mehr vor dir sicher.

Schließlich kannst du Sprache üben, um Fragen im Unterricht zu stellen. Es ist trainierbar, du kannst darin immer besser werden und so mehr Punkte im Mündlichen holen. Also nicht "ich verstehe das nicht, können Sie mir das erklären", sondern Inhalte ansprechen.


Profi-Verhalten in der Prüfung

In Klassenarbeiten oder in BBR/MSA-Prüfungen kann es trotz guter Vorbereitung sein, dass du bei einer Aufgabe überhaupt nicht weißt wie du sie angehen sollst. Das sind diese gemeinen "Denkaufgaben". Profiverhalten heißt jetzt: cool bleiben, nicht verzweifeln - und dir die Frage stellen: "was kann ich minimal tun?" Was du immer tun kannst: z.B. bei Textaufgaben: versuche die Aufgabe umzuformulieren. Schreiben "Gegeben" und "Gesucht" wenigstens hin. Z.B. eine Formel verwenden, die aber in der Formelsammlung mit anderen Buchstaben steht: schreibe die Formel aus der Formelsammelung ab, mache eine Planfigur und überlege: "Was ist was". Aber wenn du wirklich nicht weiterkommst, bohre dich nicht fest, mache erst andere Aufgaben. Der Trick dabei: oft findest du in Aufgaben Tipps für die Lösung anderer Aufgaben in derselben Klassenarbeit.


Videos

Jedes einzelne Mathethema findest du heute in vielen YouTube-Versionen und du hast wirklich die Wahl: gewöhne dich daran, selbst zu recherchieren (auch hier brauchst du Sprache: nenne die Themen genau, nur so findest du Hilfreiches). Erwähnt seien hier zwei besondere, jeweils mit einem schönen Thema der Mittelstufe: der geniale und musikalische Dorfuchs und auf englisch, probiere das auch mal aus, der vielleicht stärkste Kanal der Welt, MathAntics, immer super durchdacht. Und dann haben wir noch die Hausmarke: den kleinen Kanal MathByDoing für Mathe- und Physik.

Viele Schüler gucken aber Videos falsch. Z.B. lassen sie die Videos durchlaufen, ohne je die Pausetaste zu drücken. Oder sie arbeiten nicht schriftlich mit.

Dass du schriftlich mitarbeiten solltes, hat eine einfache Logik: bei den Klassenarbeiten und der Realschulprüfung musst du auch schriftlich arbeiten! Übe dich darin, die Inhalte nachzuvollziehen. Was davon kannst du aus dem Gedächtnis aufs Papier bringen?


Mathe-Apps

Wie bei den Videos gibt es heute eine sehr große Auswahl an Apps für Mathe, für ganz unterschiedliche Aufgaben. Hier gilt wie bei Videos: das Arbeiten mit der App muss dem Ziel dienen, bessere Klassenarbeiten und Prüfungen in Mathe zu schreiben. Also sollte mit Apps soviel wie möglich schriftlich gearbeitet werden, außer es handelt sich um Kopfrechen-Apps. Auch hier gibt es Hausmarken: die App Mathbydoing entstand schon 2018 und ist für das Training im Kopfrechnen gedacht. Die neue Mathe-App schlau.app unterstützt das schriftliche Arbeiten im Unterricht und zu Hause.

schlau.app im Unterricht, Gruppen mit unterschiedlichem Lernstand.
schlau.app im Unterricht, Gruppen mit unterschiedlichem Lernstand.

Die Idee von schlau.app entspricht vielen hier vorgestellten Punkten für die richtige Mathevorbereitung auf mittlere Schulabschlüsse:

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